Film- und Kinomuseum

Oberschwäbische Elektrizitätswerke

100 Jahre Oberschwäbische Elektrizitätswerke - 3 Filme von Anton Kutter

100 Jahre O.E.W.
1909 – 2009
Zum 100jährigen Jubiläum der
O.E.W. ( Oberschwäbische Elektrizitätswerke  A.G. )
zeigt das
„Film- und Kinomuseum Baden- Württemberg e.V.
eine Fotoausstellung zu 3 Auftragsfilmen der O.E.W.
des Biberacher Filmregisseurs
ANTON KUTTER
1) „Licht und Kraft“  ( 1928 )
2) „Kuriert“ ( 1929 )
3) „Großkraft der Berge“ ( 1931 )
als Langzeit-Filmprojekt entstanden in den Jahren 1928 bis 1930

1) Licht und Kraft

Ein Film von der Elektrizität in 6 Akten ( 1928 )
Hergestellt in den Werksanlagen des Bezirksverbandes der O.E.W.
(Oberschwäbische Elektrizitätswerke), Biberach/Riß

Buch, Kamera, Regie: Anton Kutter

1.Akt – Das Land der weissen Kohle
Die Gebirgsbilder sind im Silvrettagebiet (Vorarlberg) und im bayerischen Allgäu aufgenommen – Die Iller

2.Akt – Elektrizität aus Wasser
Wehranlage Mooshausen – Illerkraftwerk II, Tannheim- Illerkraftwerk III, Unteropfingen- Illerkraftwerk IV, Unterdettingen

3.Akt – Schwarzer Diamant wird Elektrizität
Von der Entstehung der Kohle, Abbau im Bergwerk, Dampfkraftwerk Ulm
Kleinkraftwerke, Dieselanlage Hechingen, Wasserkraftwerk Riedlingen und Munderkingen.

4.Akt – Von der Verteilung und vom Wirken der Elektrizität
Vom Generator zur Hochspannungsleitung. Umspannwerk Biberach. Über die Transformatorstation zum Verbraucher. Der elektrische Geselle. Das elektrische Dienstmädchen.

5.Akt – Das Tage – Werk
Der Tag eines Wasserkraftwerkes. Großabnehmer Escher Wyss & Co. Ravensburg. Hauptverwaltung Biberach. Freiluftanlage Schelklingen.

6.Akt – Störung
Der Strom bleibt aus! Was ist geschehen? Ihre Beseitigung.

2) Kuriert

Eine tragikomische Angelegenheit in 5 Akten
( 1929 )
Ein Werbefilm der O.E.W.
Buch, Kamera und Regie: Anton Kutter

In den Hauptrollen spielen: Heinrich Sembinelli (Peter Kalb, der Stoffelbauer)
                     Mathilde Reichle ( seine Tochter Anneliese)
                     E. Fülleborn ( Schultheiss und Bauer Kluge)
                     Ernst Montag ( Hans, sein Sohn )
                     Norbert Mühlberger ( Kommerzienrat Barnbach)
                     Cl. Abenstein ( seine Frau )
                     E. Stähle ( seine Tochter Else )
                      H. Striemann ( seine Tochter Hilda )

Der Einödbauer vom Stoffelhof ist ein ganz sonderlicher Heiliger. Nach dem Tode seiner Frau fing er an, mit Gott und der Welt zu hadern. In der ganzen Gemeinde, im ganzen weiteren Umkreis hatte er mehr Feinde als Gönner. Nicht mal seine Tochter Anneliese hatte es bei ihm ausgehalten. Der Stoffelbauer war daraufhin noch gröber und vor allem noch geiziger geworden, und gerade deshalb hat er seine elektrische Anlage, die ihm Haus und Hof mit Strom versorgte, ziemlich verlottern lassen. Und als er eines Tages die durchgebrannten Sicherungen seiner Hausleitung ganz vorschriftswidrig geflickt hatte, da war das Unglück da. In der Nacht gab es im Stall einen Kurzschluss und sein Ökonomiegebäude brannte restlos nieder. Seine Versicherungsansprüche wurden abgelehnt und außerdem musste er noch zufrieden sein, mit einer hohen Geldstrafe am Gefängnis vorbeigekommen zu sein. Er müsste nicht der Stoffelbauer gewesen sein, wenn er nicht daraus eine ganz verrückte Lehre gezogen hätte. Nicht er fühlte sich schuldig, nein, die Elektrizität musste es getan haben. Aber Gott sei Dank hatte er einen guten Freund: den größten Bauern am Ort, den Schultheiß Kluge. Und wie es dem mit Unterstützung seines Sohnes Hans gelang, den Stoffelbauern gründlich zu kurieren, das soll unser Film zeigen.

3) Großkraft der Berge

Geschichte des Alpen-Kraftwerks im Vermunt

Buch, Kamera und Regie: Anton Kutter
Langzeit- Dokumentation, entstanden in den Jahren 1928 bis 1930
Im Auftrag der O.E.W.- Oberschwäbische Elektrizitätswerke

Inhaltsangabe zum Filmstart 1931: Wer von Schruns durch das Montafon ins Vermunttal und zu den eisbedeckten Gipfeln der Silvretta hinaufwandert, wird erstaunt sein, heute hoch oben in beinahe 1800 m Meereshöhe einen Alpensee vorzufinden. Wo früher Kühe den mageren Moosboden des einsamen Hochtales abweideten, liegt jetzt ein tiefgrüner herrlicher Gebirgssee künstlich von Menschenhand geschaffen, in welchem der Groß- Litzner und das Große Seehorn ihre Häupter spiegeln. Es ist der Stausee des Vermuntwerks, gebildet durch eine 50m hohe Mauer mit 142 000 cbm Beton Inhalt. Der Bau dieser Mauer wurde in den Jahren 1928 bis 1930 durchgeführt. Die umfangreichen Vorbereitungen hierzu, wie Erstellung von Transportbahnen, Seilbahnen, Unterkunftshütten für die annährend 2000 Arbeiter usw. hatten schon vorher verschiedene Jahre in Anspruch genommen. Der Kampf mit den Unbilden der Witterung und die Unzulänglichkeit der verschiedenen Baustellen brachten dem Ingenieur eine Fülle schwierigster Aufgaben, nicht nur beim Bau der Staumauer, sondern auch bei der Ausführung des 2 ½ km langen in Gneis gesprengten Stollens und der aus zwei Strängen bestehenden Druckrohrleitung, durch welche das Wasser 700 m in die Tiefe auf die Turbinen des Krafthauses in Parthennen geleitet wird. Das Vermuntwerk ist zur Zeit das größte Alpenkraftwerk Österreichs. Es hat eine Maschinenleistung von 88 000 kw und eine Jahreserzeugung von 150 Millionen kwh. Die Energie steht in erster Linie den württembergischen Gesellschaftern der Vorarlberger Illwerke A.G.
( Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke, Großkraftwerk Württemberg A.G., Württembergische Sammelschienen A.G., Württembergischer Staat ) zur Verfügung. Der in Württemberg vorläufig nicht benötigte Teil der Energie fließt weiter zum Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerk A.G. Essen. Von dem Bau dieses Werkes erzählt der Film.