Wechselausstellung

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16) Polnische Film- und Plakatkunst 1956 - 1961

Eine seltene Sammlung von Filmplakaten der berühmtesten polnischen Plakatkünstler. Spende von Christa Ahrens, Heidelberg

Die Polnische Schule der Plakat-Kunst ist eine Bezeichnung einer Gruppe polnischer Plakatkünstler, die sich in den 1950er und 1960er Jahren eines guten internationalen Rufes erfreuten.

Im Jahre 1948 wurde der Grafiker und Maler HENRYK TOMASZEWSKI mit fünf ersten Preisen auf der Internationalen Plakatausstellung in Wien ausgezeichnet. Der Autodidakt TADEUSZ TREPKOWSKI zeigte in den ersten Nachkriegsjahren eine Reihe von Plakaten, die sich durch eine extreme Knappheit verwendeter Ausdrucksmittel auszeichneten. Der junge Architekt JAN LENICA debütierte mit eigenartigen Plakaten. Auch andere polnische Grafiker, wie ROMAN CIESLEWICZ, WALERIAN BOROWCZYK, FRANCISZEK STAROWIEYSKI und WALDEMAR SWIERZY zeigten auf internationalen Wettbewerben interessante Werke.

Bald entstand daraus die Polnische Schule der Plakatkunst, die für Jahrzehnte das hohe Niveau dieser Kunst in Polen bestimmte. Die Künstler erfreuten sich einer gewissen Narrenfreiheit, wurden nicht gezwungen, die allgemein gültigen Regeln des Sozialistischen Realismus zu befolgen.

1968 wurde das Plakatmuseum in WILANOW als Zweigstelle des Nationalmuseums Warschau eröffnet. Die polnischen Meister der Plakatkunst bekamen einen Treffpunkt. In allen geraden Jahren wird seit 1994 vom Museum ein internationaler Wettbewerb – das Internationale Biennale des Plakates – unter der Schirmherrschaft des INTERNATIONAL COUNCIL OF GRAPHIC DESIGN veranstaltet.

Die 1989er Wende brachte neue Probleme. Die Werbeagenturen hielten die schrillen Plakate nach dem USA-Geschmack wirksamer als die raffinierten, auf Gedankenverbindungen beruhenden Werke der polnischen Schule. Nur noch die Theaterplakate behielten ihr bisheriges Niveau. Trotzdem sind die polnischen Künstler weiterhin weltweit aktiv und auf vielen Wettbewerben und Ausstellungen anwesend.